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Freiwillige Feuerwehr > Geschichte

Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr und Geschichte des Brandschutzes

Seit Bestehen der Menschheit hat das Feuer immer eine wichtige Rolle gespielt. Es ist ein unentbehrliches Mittel für die Entwicklung der menschlichen Gesellschaft. Das von Menschen gesteuerte Feuer bedeutete Leben - Feuer ohne Aufsicht wurde oft zum alles verwüstenden Feind. Die Geschichte der Hansestadt Stralsund hat viele Beispiele, wo das Feuer ganze Stadtteile in Schutt und Asche legte.

Bereits im 13. Jahrhundert wurde nach Stadtbränden begonnen, von der Holz- zur Backsteinbauweise überzugehen und gleichzeitig unterirdische Wasserleitungen von den Stadtteichen in die Stadt zu legen.

Seit 1520 wurde in verschiedenen Feuerordnungen die Organisation der Brandbekämpfung in der Hansestadt Stralsund festgeschrieben. Seit diesem Zeitraum gibt es auch Dienstverpflichtungen der Bürger zu Löscharbeiten.

Immer wieder wurde aber in den Ratsprotokollen bemängelt, daß diese Feuerordnungen nicht durchgesetzt werden.

1678 brennen nach dem Beschuß durch den Kurfürsten von Brandenburg 1500 Häuser und die Jacobikirche ab. Die Löschmannschaften aus den verschiedensten Handwerksgewerken können den Großbrand nicht eindämmen. 2 Jahre später werden erneut 500 Häuser bei einem Stadtbrand zerstört.

Im Mittelalter war die Zeit nicht so schnelllebig wie heute. Reaktionen auf derartige Ereignisse dauerten oft Jahrzehnte.

Erst 1705 wird begonnen, die Strohdächer abzuschaffen und 1710 werden 2 hauptberufliche Feuermeister als Leiter der dienstverpflichteten Löschmannschaften eingestellt. Von diesem Zeitpunkt an kann man davon sprechen, daß die Brandbekämpfung und die Brandvorbeugung im Zusammenwirken durch hauptberufliche und freiwillige Einsatzkräfte erfolgen.

Die nächste qualitative Veränderung datiert von 1770 bis 1772. In den Vorstädten werden zusätzlich je ein Feuermeister und 2 Nachtwächter hauptberuflich eingestellt.

Spritzenmannschaft und Wasserträger umfassen rund 300 Bürger. Im Rathaus wird zur Unterstützung der Nachtwächter für die Nachtzeit eine ständige Brandwache eingerichtet. Diese besteht aus freiwilligen Bürgern.

1815, mit der Übernahme der Stadt durch Preußen, übernimmt die Feuerpolizei den Brandschutz in der Stadt.

Die königlich preußische Regierung fordert den Magistrat auf, ein Reglement über die Organisation der Feuerlöschanstalten zu entwerfen und dies mit der Militärbehörde abzustimmen.

Antwort der Magistrats: Haben wir schon längst.

Die Abstände zwischen den qualitativen Veränderungen bei der Brandbekämpfung werden kürzer.

1833 wird die Alarmierung neu gestaltet. Bisher wurde die gesamte Bevölkerung bei Feuer geweckt, jetzt werden nur noch die Einsatzkräfte alarmiert. Die Stadt wird so in Patrouillenbereiche für die Nachtwache eingeteilt, daß die Nachtwächter alle 15 Minuten jeden Punkt einer Straße passieren.

Bereits 1848 ist dies nicht mehr ausreichend. Die Regierung übt wegen Mängel bei der Brandbekämpfung erheblichen Druck auf den Magistrat aus. Es kommt zu einer umfassenden Reorganisation der Feuerlöschanstalten, die auf Grund der politischen Situation insgesamt 10 Jahre dauert.

1856 wird erstmals der Begriff Feuerwehr erwähnt - es wird empfohlen sich bei der Beschaffung von Gerät an der Berliner Feuerwehr zu orientieren. Im Rathaus wird eine hauptamtliche Feuerwache rund um die Uhr eingerichtet. Und wenn die Vorpommern nicht so stur wären, hätten sie ihre Löschanstalten bereits Jahrzehnte vorher als Feuerwehr bezeichnen können. So wird noch bis 1883 von Feuerlöschanstalten und Feuerlöschwesen gesprochen.

In diesem Zeitraum bestehen die Einsatzkräfte aus einer Pflichtfeuerwehr, die gegen geringes Entgelt die 7 Spritzen besetzt. Dazu kommt eine Rettungsmannschaft unter Leitung eines Polizeiinspektors und das Rettungscorps, bestehend aus Maurern und Zimmerergesellen unter Leitung des Feuermeisters. Die ständige Wache im Rathaus wird nachts durch 3 Mann besetzt.

Es wird deutlich, daß in Stralsund schon immer hauptamtlich eingestellte Einsatzkräfte und dienstverpflichtete und freiwillige Bürger in der Brandbekämpfung zusammen wirkten.

1877 erläßt die Regierung die Feuerlöschordnung für das platte Land der Provinz Pommern. Erstmals wird die gegenseitige Hilfeleistung für einen Umkreis von 8 km festgelegt. Daraufhin ordnet die Polizeidirektion Stralsund an: Die Franken, Knieper und Tribseer Vorstadt sind Ortschaften im Sinne der gegenseitigen Hilfeleistung und haben den ihnen benachbarten Dörfern gegenseitig Hilfe zu leisten. Es wird konkret festgelegt welche Vorstadt in welche Ortschaften ausrückt zur Hilfeleistung. Dazu gehörten Andershof, Devin, Damitz, Parow, Preetz, Kordshagen, Pantelitz, Pütte und so weiter.

Die Sinnhaftigkeit dieser Regelung liegt auf der Hand. Auch im aktuellen Brandschutzgesetz des Landes M-V wird die nachbarliche Löschhilfe geregelt für einen Radius von 15 km. Was damals durch die Polizeidirektion festgelegt wurde, ist heute durch öffentlich rechtlichen Vertrag mit dem Landkreis Nordvorpommern geregelt.

In der Zeit von 1880 - 1883 kommt es zur bisher wesentlichsten Veränderung bei der Brandbekämpfung in der Hansestadt.

1883 wird die Berufsfeuerwehr gegründet, gleichzeitig wird aus Kostengründen auf den Aufbau einer freiwilligen Feuerwehr verzichtet. Ein Großteil der bisherigen Einsatzkräfte des Feuerlöschwesens wird von der Berufsfeuerwehr eingestellt.

Ein Großteil der bisherigen Einsatzkräfte des Feuerlöschwesens wird von der Berufsfeuerwehr eingestellt. Mit dem Aufbau eines Hydrantennetzes wird begonnen.

Auf Grund der damals eher unterdurchschnittlichen Brandrisiken in Stadt funktionierte dieses System gut. Durch die Unterstellung bei der Polizei und durch den Streifendienst der Polizisten, durch Feuermelder im gesamten Stadtgebiet und durch ein funktionierendes Hydrantennetz wurden die meisten Brände schnell bemerkt und bekämpft.

Aber bereits damals konnte man sich keine goldenen Türgriffe leisten. Hören wir uns vielleicht dazu an, was der Leiter der Polizeidirektion als Chef der Feuerwehr in seinem Haushaltsvorschlag für 1913 schreibt:

„Die ständige Besetzung der Feuerwehr besteht bisher außer dem Brandinspektor und dem Feldwebel aus 5 Mann. Von diesen 5 Mann ist einer vormittags zur Revision der über das bebaute Stadtgebiet verteilten Feuermelder unterwegs. Wenn er zurück ist, wird der Mechaniker ausgeschickt, der täglich mit der Unterhaltung und Verlegung der Alarmleitungen zu tun hat. Von den 5 Leuten stehen also tagsüber nur 4 zur Verfügung. Von diesen wird einer auf Verfügung des Rats zur Beheizung des Lyzeums (Hansa Gymnasium) verwandt. Ist der Schuldiener auf Botengängen abwesend, so dürfte der Feuerwehrmann überhaupt nicht abkömmlich sein. Beim Ausrücken stehen also, da ein Mann auf der Feuerwache als Wache bleiben muß, nur 2 Mann außer dem Brandinspektor und dem Feldwebel bestimmt zur Verfügung. Verschiedentlich ist es vorgekommen, daß zur Herstellung der Einzäunung von Anlagen der Stadt ein Feuerwehrmann hergegeben werden mußte, so daß nur ein verfügbarer Mann übrig blieb. Ist, schon die Besetzung der Feuerwehr mit 5 Mann zu schwach, so ist, wenn eventuell 2 Leute außerhalb der Feuerwehr für die Stadt beschäftigt werden, die Schlagfertigkeit der Feuerwehr ganz aufs Spiel gesetzt, denn mit dem verbleibenden Personal ist es beinahe unmöglich, auch nur das kleinste Feuer mit Schlauchleitungen anzugreifen. Wir halten die Anstellung von 2 neuen Feuerwehrleuten und so weiter, und so weiter …”

War der pferdebespannte Krankenwagen unterwegs, mußte man auf die 2 Feuerwehrmänner bei der Brandmeldung warten.

Im Beschluß des Rates der Stadt Stralsund zur Gründung der Freiwilligen Feuerwehr wurde 1959 festgelegt:

  1. die Bildung der Freiwilligen Feuerwehr
  2. den Einsatz des Kameraden Horst Treichel als Leiter der Freiwilligen Feuerwehr
  3. das Erreichen einer Einsatzstärke von 30 Feuerwehrmännern für das Gründungsjahr

Mit Gründung begannen 21 Freiwillige Feuerwehrmänner ihre Ausbildung. An Ausrüstung standen Motorspritzen auf Anhänger und die persönliche Ausrüstung zur Verfügung, das erste Löschfahrzeug l LF 8/TSA wurde 1961 beschafft, persönliche Schutzausrüstung konnte erst nach und nach zur Verfügung gestellt werden. Die Einsatztätigkeit in den ersten Jahren war hauptsächlich durch das Stellen von Sicherheitswachen und die Unterstützung der Berufsfeuerwehr geprägt.

Ab 1961 war die Freiwillige Feuerwehr voll einsatzbereit. Bei Wettkämpfen und Leistungsvergleichen zwischen den Freiwilligen Feuerwehren des Stadt- und Landkreises Stralsund erreicht die Freiwillige Feuerwehr überwiegend erste Plätze. Beim ersten Einsatzalarm ging es zur Brandbekämpfung nach Andershof.

1961 übernahm der Hautfeuerwehrmann Günter Leesch die Leitung der Wehr. 1962 wurde das zweite Löschfahrzeug von der Berufsfeuerwehr übernommen. Die Zielstärke von 1959, 30 Feuerwehrmänner, wurde erreicht. Der Standort der Freiwilligen Feuerwehr war zu diesem Zeitpunkt die Hauptfeuerwache, am Fährwall 18, im Gebäude der heutigen Rettungswache. 1963 wurde mit dem dritten Fahrzeug ein Tanklöschfahrzeug angeschafft. Mit der Alarmierung durch Sirenen, im gesamten Stadtgebiet konnte 1964 die Ausrückzeit von 15 Minuten auf 5 bis 6 Minuten verringert werden.

Die Verwaltung der Stadt forderte regelmäßig über den Zustand und die Einsatzbereitschaft der Freiwilligen Feuerwehr einen Bericht an. In zahlreichen öffentlichen Veranstaltungen und bei Leistungsvergleichen demonstrierte die Freiwillige Feuerwehr Stralsund ihre Schlagkraft. Durch eine zielgerichtete Öffentlichkeitsarbeit und Werbung wuchs die Einsatzstärke der Wehr kontinuierlich bis 1966 auf 80 Kameraden an, eine eigene Feuerwehrkapelle wurde gegründet.

Leistungsvergleiche zwischen den Freiwilligen Feuerwehren wurden damals im Rahmen der Bezirke Rostock, Schwerin, Neubrandenburg und Potsdam ausgetragen. Seit Mitte der sechziger Jahre erreichte die Freiwillige Feuerwehr, als Vertreter des Bezirkes Rostock, hier erste und zweite Plätze. Schwerpunkt der damaligen Wettkampfgestaltung waren komplexe Brand- und Rettungsübungen. In diesen Gruppenwettkampf wurde die Freiwillige Feuerwehr 1965 DDR-Meister.

Charakteristisch für die Feuerwehrarbeit zur damaligen Zeit waren realitätsnahe Einsatzübungen unter allen Wetterbedingungen bei der Brandbekämpfung, Menschenrettung und komplexen Schadenslagen. Die Ausbildung erfolgte 3× im Monat in der Zusammenarbeit mit der Berufsfeuerwehr. Die Bevölkerung der Stadt nahm regelmäßig großen Anteil an diesen Einsatzübungen. In der Technischen Hilfeleistung war die Freiwillige Feuerwehr besonders bei Sturm, Hochwasser und starkem Regen immer wieder gefordert.

Die durchschnittliche Dienstbelastung der Kameraden lag jährlich bei 300 bis 400 Stunden. Die Einsatzbereitschaft einer Freiwilligen Feuerwehr wurde nach Leistungsstufen eingeschätzt. 1968 errang die Freiwillige Feuerwehr Stralsund die höchste Leistungsstufe. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Freiwillige Feuerwehr aus 160 Kameradinnen und Kameraden. Die Arbeitsgemeinschaft „Junge Brandschutzhelfer” sorgte kontinuierlich für Nachwuchs aus den eigenen Reihen.

Nach zahlreichen Rückschlägen konnte 1972 die erste Einsatzgruppe von Feuerwehrkameradinnen ihren Dienst aufnehmen.

Schwerpunkt in der Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr war die Arbeit der Brandschutzgruppe. Durch eine umfangreiche Öffentlichkeitsarbeit und zahlreiche Brandschutzkontrollen konnte die Anzahl der Brände durch technische Defekte spürbar verringert werden. Neben der gemeinsamen Einsatz- und Übungstätigkeit wurde sehr viel Wert auf Kultur und Freizeitarbeit gelegt.

Während des Katastrophenschneewinters 1978/79 sicherte die Wehr vorbildlich den Brandschutz in der Stadt, ein Schwerpunkt ihrer Aufgaben war die Sicherung der Hubschrauberlandeplätze.

Im 20.Gründungsjahr 1979 wurde das erste neue Tanklöschfahrzeug von Typ W 50 übernommen. Übungen und Brandschutzkontrollen wurden in Presse vorher angekündigt und durch die Freiwillige Feuerwehr sehr öffentlichkeitswirksam organisiert. Auftritte des Blasorchesters, Schauübungen und Ausstellung der Technik bildeten den Rahmen für Brandschutzkontrollen im Übungskomplex.

Der Brandschutz war zu dieser Zeit, schon durch die Einordnung der Feuerwehr als Abteilung der Volkspolizei, eindeutig ideologisch ausgerichtet. Die Mehrzahl der Feuerwehrleute erfüllten ihre Aufgaben, unabhängig davon, ernsthaft und sachlich.

Für die gezeigten Leistungen beim vorbeugenden Brandschutz und bei der Brandbekämpfung wurde die Freiwillige Feuerwehr der Stadt mehrfach mit hohen gesellschaftlichen Auszeichnungen geehrt. Zahlreiche Dankschreiben von Betriebsleitern würdigen den Mut und die Einsatzbereitschaft der Kameraden. So bedankte sich der Leiter der Volkswerft am 09. Juni 1982 bei der Freiwilligen Feuerwehr für den 12-stündigen Einsatz unter extremen Bedingungen bei der Brandbekämpfung auf einem Atlantik Supertrawler.

Nach dem Umzug der Freiwilligen Feuerwehr vom Fährwall in die Mönchstraße engagierte sich die Wehr für den Um- und Ausbau von Wohnungen für ihre Kameraden im Bereich des Gerätehauses. Dies trug zum extrem kurzen Ausrückzeiten bei. Während der Zeit der Wende und der Wiedervereinigung galt es einerseits die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr zu erhalten und andererseits in einem intensiven Austausch mit der Feuerwehr der Partnerstadt Kiel die Feuerwehr auf die neuen gesellschaftlichen Bedingungen umzustellen.

In enger Zusammenarbeit zwischen der Kommunalpolitik, der Partnerstadt Kiel und der Feuerwehr der Stadt wurde dieser Prozess bewältigt. 1990 wurde die Feuerwehr als eine der ersten in den neuen Bundesländern als kommunale Einrichtung übernommen.

Die Gründung einer freiwilligen Feuerwehr erfolgte 1959. Das Alter unserer freiwilligen Feuerwehr von nur 52 Jahren mag manchem recht kurz erscheinen. Aber, auch vor der Gründung der Berufsfeuerwehr 1883 gab es eine Feuerwehr auf freiwilliger Basis und auf der Grundlage von Dienstverpflichtungen, die alle Aufgaben einer freiwilligen Feuerwehr erfüllte. Es gab nur keinen Gründungsakt und der Begriff Feuerwehr wurde durch die Stadt selbst nicht benutzt.

Unabhängig davon schreibt aber zum Beispiel die Königlich-Preußische Regierung 1877 im Verzeichnis der im Regierungsbezirk Stralsund bestehenden Feuerwehren: „Feuerwehr Stralsund, 297 Mitglieder, 11 verschiedene Spritzen, die Gründung hat vor länger als 100 Jahren stattgefunden”.

Quelle: Auszug aus Rede des Senator Velgut zum 40. Jahrestag der Freiwilligen Feuerwehr

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